Transalp 2016 (Heckmair - Variante)

Unsere Karwendel Tour 2015 war zwar wunderschön, doch so eine Transalp ist einfach was anderes. Also entschlossen wir uns 2016 den Klassiker in Angriff zu nehmen. Wir reisten am Freitag mit dem Zug nach Oberstdorf und starteten am Samstag in eine sehr trageintensive Transalp. Müde, aber stolz, rollten wir am Samstag in Riva in's "Ziel". Am Sonntag ging es dann nach einem "Chill-Tag" per Auto zurück.


Etappe 1: Samstag, 20.8.16

Oberstdorf - Stillachtal - Rappenalptal - Schrofenpass - Lechleiten - Warth - Lech -Zug - Fomarinalm - Rauhes Joch - Freiburger Hütte

KM: 51 km

HM: 2.252 hm

Nun stand also die erste Etappe des Klassikers an. Voller Vorfreude starteten wir bei blauem Himmel durch das Stillach- und Rappenalptal in Richtung Schrofenpass. Nachdem wir diesen überwunden hatten, ging es auf einem Trail nach Lechleiten. Von dort ging es über Warth, Lech und Zug stetig bergauf. In einem Supermarkt versorgten wir uns mit Verpflegung. Dann ging es weiter über die Formarinalm zum Rauen Joch und der Freiburger Hütte. Im letzten Teil der Strecke hatte uns leider noch der angekündigte Regen erwischt. Glücklicherweise hatten wir ein 4-er Zimmer gebucht und konnten so unsere nassen Klamotten problemlos trocknen.

 



Etappe 2: Sonntag, 21.8.16

Freiburger Hütte - Dalaas - Kristbergsattel - Innerberg - Bertholomäberg - Schruns -

St. Gallenkirch - Gargellen-Tal - Obere Valzifenalpe -  Schlappiner Joch - Klosters

KM: 59 km

HM: 2.400 hm

Von der Freiburger Hütte ging es bei Regen auf einem dementsprechend rutschigen Trail bergab nach Dalaas. Anschließend radelten wir über den Kristbergsattel über Inner- und Bartholomäberg über Schruns nach St. Gallenkirch. Von dort ging es bergauf nach Gargellen. Da die Straße aufgrund eines Autobergrennens gesperrt war, mussten wir teilweise auf eine steile Schotterpiste ausweichen. In Gargellen stärkten wir uns mit Cola und Spaghetti, um das folgende Schlappiner Joch hauptsächlich tragenderweise zu überwinden. Der Trail bergab nach Klosters entschädigte uns für die Mühe und die zweite Etappe unserer Tour war geschafft.

 



Etappe 3: Montag, 22.8.16

Klosters - Davos - Dismatal - Dürrboden - Scalettapass - Alm Funtauna - Susauna - S-Chanf/Zuoz

KM: 46 km

HM: 1.687 hm

Nach zwei Etappen über 2.000 hm stand heute die erste "Erholungsetappe" an. Durch die Pferdekoppel ging es aufwärts nach Davos. Dann durch das ruhige Dürmatal nach Dürrboden. Dort war mal wieder Schieben angesagt. Oben angekommen, belohnten wir uns mit Manner-Waffeln, bevor wir die hart erkämpften Höhenmeter auch gleich wieder freudig zunichte machten und in unsere Unterkunft in S-Chanf/Zuoz rollten. Am Abend ließen wir uns die Burger sichtlich schmecken.

 



Etappe 4: Dienstag, 23.8.16

Zuoz - Varusch - Val da Scrigns - Chaschaunapass -Valle di Federia - Livigno - Alpisellapass - Val Fraele Stauseen

KM: 41 km

HM: 1.765 hm

Das Ziel unserer Etappe kannten wir heute bereits, da wir 2014 bereits im Rifugio Fraele übernachtet hatten. Doch zu Beginn ging es durch das traumhafte Val da Scrigns in Richtung Chaschaunapass, der uns erneut all unsere Schiebefähigkeiten abverlangte, jedoch im Gegenzug einen atemberaubenden Ausblick bot. Danach ging es durchs belebte und touristische Valle di Federia ins zollfreie Livignio. Inmitten der Touristenmenge verspeisten wir ein Sandwich, bevor wir den Alpisellapass zu den Fraele-Stauseen in Angriff nahmen. Dort konnten wir einen traumhaften Nachmittag bei Radler im Liegestuhl verbringen und uns für die bereits bekannte Etappe des nächsten Tages stärken.

 



Etappe 5: Mittwoch, 24.8.16

Val Fraele Stauseen -Passo di verva - Grosio - Passo del Mortirolo - Edolo

KM: 77 km

HM: 2.200 hm

Auf der 5. Etappe wichen wir von der "Ur-Route" ab, da wir nicht über den vielbefahrenen Gavia-Straßenpass wollten. Stattdessen wählten wir die uns bekannten Passo di Verva und den ruhigen Straßenpass Passo Mortirolo/Passo della Foppa, um nach Edolo zu kommen. In Grosio kam uns eine Sandwichbar gerade recht. Die uns bereits bekannte Route meisterten wir auch beim zweiten Mal ohne Probleme. Und das Training über die Jahre hatte auch bereits Früchte getragen: Beide Pässe erschienen uns deutlich einfacher als bei ersten Mal.

 



Etappe 6: Donnerstag, 25.8.16

Edolo - Valle - Passo die Campo - Lago di Malga - Bissina - Pieve di Bono - Storo - Lago di Idro

KM: 83 km

HM: 2.429 hm

Diese Etappe hätten wir wohl auch besser etwas umgeplant. Sie fällt sicherlich unter die Kategorie: Hätten wir das vorher gewusst. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Albrecht-Variante. Aber ganz ehrlich: Missen möchten wir die Etappe im Nachhinein nicht.

Von Edolo wollten wir nicht die vielbefahrene Hauptstraße nehmen und so klügelten wir bereits am Vorabend einen "Höhenweg" am östlichen Talrand aus, um nach Valle zu kommen.  In einer kleinen Ortschaft kurz vor Valle stärkten wir uns mit dem wahrscheinlich besten "Schinkenwecken" der Welt, denn bereits der Weg bis zum Start des Passo Campo war kräftezehrend. Doch das Martyrium sollte erst noch folgen. Den kompletten Passo Campo trugen wir unser Rad, was in Summe wohl 5 bis 6 Stunden dauerte. Oben angekommen, hofften wir auf einen brauchbaren Downhill, doch da fehlten uns für 90% des Trails wohl die Skills. Nachdem wir den landschaftlich wirklich traumhaften Passo Campo hinter uns ließen, folgte eine Windschattenfahrt zum Idrosee, die ihresgleichen sucht. Wir traten alle schweigend mit voller Kraft in die Pedale und erreichten unser Ziel nach 20 Uhr, denn wir wollten ja unbedingt am See übernachten. Leider bekamen wir diesen auf Grund der Dunkelheit noch nicht einmal zu Gesicht. Was ein Tag...

 



Etappe 7: Freitag, 25.8.16

Lago di Idro - Storo - Passo Ampola - Passo Tremalzo - Passo Nota - Passo Guil - Passo Rochetta - Pregasina - Ponale - Riva

KM: 58 km

HM: 1.947 hm

Die letzte Etappe hatte Tina schon vor der Transalp den Schweiß auf die Stirn getrieben (Als alter Gardasee-Fan hasst sie den Tremalzo). Zunächst mussten wir aber einen Teil der Strecke wieder zurück nach Storo, bevor wir in Richtung Passo Ampola abbogen. Von diesem bogen wir nach einigen Höhenmetern auf den Passo Tremalzo ab, der uns die restlichen Körner rauben sollte. Am Ende des geteerten Weges angekommen, machten wir nochmals Rast, bevor die  letzten Meter des Passes aufwärts bis zum Scheiteltunnel folgten. Dann nahmen wir die Abfahrt über den Passo Nota, Passo Guil und den Passo Rocchetta in Angriff. Leider wurde der "Endspurt" von zwei Platten bei Annika unterbrochen. Doch so konnten wir wenigstens die herrliche Aussicht länger genießen. Und schließlich rollten wir glücklich und zufrieden nach Riva, wo wir bereits von Andis Andi erwartet wurden. Mit einem Caipi stießen wir anschließend auf eine rundum gelungene Transalp an.

Girls can definitly ride!