Schweizcross 2018

In unserem Jubiläumsjahr "5" entschieden wir uns einen Schweizcross vom Zürichsee an den Genfer See zu machen. In der Schweiz hatten wir schon mehrere wunderschöne Transalpetappen erlebt und deshalb stieg schon Monate vorher die Vorfreude. Nun musste nur noch das Wetter mitspielen und das tat es. Unsere Route basiert auf dem Schweizcross, den Andreas Albrecht mit Daniel Bolender und Thomas Kamp im Jahr 2009 gefahren ist. Wir haben uns auch das Buch und den GPS Track angeschafft und dann auf unsere Bedürfnisse umgeplant. Das Buch war uns eine große Hilfe und erheiterte gelegentlich auch unser Gemüt. Der Kauf lohnt sich auf jeden Fall!


Etappe 1: Mittwoch, 5.9.18

Wollerau - Pfäffikon - Etzelpass - Sihlsee - Einsiedeln - Alpthal - Alp Zwäcken - Ibergeregg - Schwyzerhöchi - Vierwaldstättersee - Altdorf

KM:  69,4 km

HM: 1.667 hm

Am Mittwoch war es endlich soweit und das Wetter meinte es gut mit uns. Nach einer Übernachtung in Wollerau starteten wir über den Etzelpass am Sihlsee vorbei nach Einsiedeln. Von dort ging es ab Alpthal aufwärts in Richtung Alp Zwäcken. Nach einer Pause und einem erfrischenden Getränk, fuhren wir über einen wunderschönen Trail abwärts. Anschließend ging es nochmals ein Stück aufwärts über das Schwyzerhöchi und dann am See entlang bis nach Altdorf am Vierwaldstättersee.

 



Etappe 2: Donnerstag, 6.9.18

Altdorf - Gitschtaler Boden - Alp Distleren - Alp Grat - Angistock - Surenenpass - Engelberg

KM:  37,2 km

HM:  1.923 hm

Am zweiten Tag erwartete uns eine Etappe mit einigen Tragepassagen, doch zunächst ging es auf einer Straße in Richtung Gitschtaler Boden. Diese ging über in einen Schotterweg und schließlich folgte die erste Tragepassage. Nach dieser, gönnten wir uns eine Pause auf der obenen gelegenen Hütte. Beim Hüttenwirt erkundigten wir uns nach dem Wetter. Dieser gab Entwarnung und meinte, wir hätten keine Gewitter zu befürchten. Über den Alp Grat ging es teils fahrend, teils schiebend bis zum Angistock. Weiter zum Surenenpass mussten wir dann nochmals das Rad auf die Schultern nehmen und nach oben tragen. Die Abfahrt auf Trails und Schotterpiste entlohnte uns für die hart erkämpften Höhenmeter. Auf den letzten Metern in Richtung Engelberg erwischte uns dann ärgerlicherweise noch ein kleiner Platzregen.

 



Etappe 3: Freitag, 7.9.18

Engelberg - Trübsee - Jochpass - Engstlensee - Baumgartenalp - Innertkirchen - Aareschlucht - Rosenlaui - Schwarzwaldalpe

KM: 48,5 km

HM: 2.064 hm

Bereits am Donnerstag Abend befürchteten wir, dass ein regnerischer Tag vor uns liegen würde. Dem entsprechend, fiel am Freitag Morgen unser erster Blick aus dem Fenster. Und tatsächlich regnete es, wenn auch nicht ganz so stark, wie befürchtet. Wir ließen nach einigen Abwägungen alle Gondeln und Sessellifte links liegen und fuhren und trugen unsere Bikes dem Gipfel entgegen. Oben angekommen hatte der Regen aufgehört und ein angelegter Biketrail wartete auf uns. Später nahmen wir leider eine falsche Abzweigung und landeten auf einem Höhenweg, auf den wir keinenfalls kommen wollten, da dieser bereits im Buch als unbrauchbar beschrieben wurde. Aber wie das manchmal so ist, haben wir die Abzweigung verpasst. Nachdem wir jedoch schon relativ weit vorgedrungen waren, entschieden wir uns über eine Wiese bergab zur Straße zu steigen, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, schließlich lagen noch einige Höhenmeter vor uns..

Wir rollten dann nach Innertkirchen und besorgten uns im Supermarkt eine Stärkung, bevor die letzten 800 hm bis zur Schwarzwaldalpe anstanden.

 



Etappe 4: Samstag 8.9.18

Schwarzwaldalp - Große Scheidegg - Grindelwald - Männlichen - Kleine Scheidegg

KM: 39,3 km

HM: 1.829 hm

Bereits lange vor der Tour träumten wir von dem Moment mit dem Fahrrad vor der mächtigen Eiger Nordwand zu stehen und heute war es endlich so weit. Doch zunächst mussten wir 500 hm bewältigen, bevor sich der Eiger eindrucksvoll vor uns auftürmte und uns Grindelwald zu Füßen lag.

In Serpentinen ging es auf Asphalt bergab. In Grindelwald gönnten wir uns eine kleine Pause, danach kurbelten wir weitere 1.300 hm auf einer Straße nach oben bevor wir zur kleinen Scheidegg querten.

Fahrtechnisch eine eher dürftige Etappe für einen Mountainbiker, aber landschaftlich ein absoluter Sahnetag.

 



Etappe 5: Sonntag, 9.9.18

Kleine Scheidegg - Jungfraujoch mit der Jungfraubahn - Wengen - Lauterbrunnen - Interlaken - Thuner See - Spiez - Wimmis - Simmental - Zweisimmen - Lenk

KM:  92,4 km

HM:  1.033 hm

Am Morgen der 5. Etappe fuhren wir mit der ersten Bahn auf das Jungfraujoch, da am Vortag doch nicht alles so lief wie geplant und wir etwas zu spät angekommen waren. Ein teueres, aber unglaublich beeindruckendes Erlebnis Auge in Auge mit Eiger, Mönch, Jungfrau und den umliegenden Gletschern. Unsere Bikeetappe startete deshalb erst um 11 Uhr und wurde von uns etwas umgeplant, um Höhenmeter zu sparen. Wir nahmen 12 Kilometer mehr in Kauf, um am Ende des Tages 600 hm weniger auf dem Tacho zu haben. Zunächst fuhren wir wie geplant abwärts nach Wengen und ins für die steilen Felswände bekannte Lauterbrunnen. Von dort ging es nach Interlaken am Thuner See. Dem folgten wir bis Spiez. Dort stärkten wir uns bei Cola und Pizza, bevor wir weitere 50 km bis Lenk abspulten. Ab Interlaken glich der Tag eher eine Rennradetappe, als einem Mountainbiketag, aber dies nahmen wir für das Erlebnis am Morgen gerne in Kauf.

 



Etappe 6: Montag, 10.9.18

Lenk - Leiterli - Trütlisbergpass - Gstaad - Meielsgrund - Col de Jable - L'Etivaz

KM: 49,5 km

HM: 1.877 hm

Von Lenk starteten wir gleich die ersten 1.000 hm auf der Straße bergauf. Oben wurde aus der Straße zunächst ein Schotterweg, ganz oben dann ein Wiesenweg. An der Bergstation der Bahn erfrischten wir uns bei einem Getränk und gingen dann weiter Richtung Trütlisbergpass. Die Landschaft war an diesem Tag wie das Wetter: Einfach traumhaft. Beim Leiterli schlängelt sich der Trail durch eine beeindruckende "Kraterlandschaft". Nach dem Trütlisbergpass führte ein schöner Trail in einem einsamen Tal abwärts Richtung Gstaad. Zwischen Prada und Ralph Laureen suchten wir einen Supermarkt auf und stärkten uns für den anstehenden Col de Jable. Der Anstieg begann zunächst wieder auf einer asphaltierten Straße, doch mit zunehmender Höhe nahm der Fahrkomfort ab. Die letzten 100 hm führte der Weg über eine Wiese bergauf. Bergab fanden wir einen Traumtrail, der wohl auch von Kühen geliebt wird. Diese hatten uns einige Tretmienen auf den Weg gelegt. Am Talgrund angekommen rollten wir glücklich und zufrieden nach L'Etivaz.

 


Etappe 7: Dienstag, 11.9.18

L'Etivaz - La Lecherette - Lac de l'Hongrin - Col de Jaman - Montreux

KM: 38,1 km

HM: 879 hm

Den letzten Tag konnten wir ruhig angehen lassen, da nur noch eine halbe Etappe anstand.

Die ersten 200 hm bis La Lecherette legten wir auf der Straße zurück. Danach ging es am Lac de l'Hongrin entlang, bevor ein Schotterweg zum Col de Jaman führte. Dort angekommen, lag uns unser Ziel zu Füßen, der Genfer See. Abwärts verstrickten wir uns auf diversen für uns fahr- und unfahrbaren Trails, bevor wir die Straße bis zum Strand nahmen und uns von unseren Strapazen erholten. Am Mittwoch wurden wir dann von Tinas Freund in Montreux abgeholt. Wiedereinmal liegt eine absolute Traumtour hinter uns. Denn: Girls can ride!